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(Klein)Kinderfreundliche Unterkünfte

Durch das Projekt „(Klein)Kinderfreundliche Unterkünfte“ soll eine Verbesserung der Rahmenbedingungen geschaffen werden, die das gesunde Aufwachsen von Kindern gewährleistet. Hierbei werden Kinder und ebenfalls ihre Eltern einbezogen. So sollen zentrale Säulen in Unterkünften der Hamburger Bezirke Wandsbek, Altona, Hamburg-Mitte und Eimsbüttel implementiert werden. Dazu zählen unter anderem die Einrichtung und nachhaltige Etablierung kinderfreundlicher Räume, die Begleitung und Beratung des Unterkunft- und Sozialmanagements sowie die Stärkung elterlicher Kompetenzen. In dem Projekt werden sowohl Kinder mit als auch ohne Fluchterfahrungen gleichermaßen in allen Maßnahmen berücksichtigt.

Das Projekt in der Übersicht

Projektregion:
Hamburg, Bezirk Altona, Wandsbek, Mitte und Eimsbüttel

Projektlaufzeit:
15.12.2021 – 31.12.2022 (Altona), 01.04.2022 – 31.12.2022

Ziele

  • Sensibilisierung für Rahmenbedingungen, die ein gesundes Aufwachsen von Säuglingen und Kleinkindern in öffentlich-rechtlichen Unterbringungen fördern bzw. unterstützen
  • Reduktion struktureller Entwicklungsgefährdungen durch Identifizierung von Risiko- und Schutzfaktoren in öffentlich-rechtlichen Unterbringungen
  • Stärkung der elterlichen Kompetenzen sowie die Unterstützung durch psychosoziale Netzwerke im Kontext der Unterkünfte
  • Verbreitung der Projektinhalte- und Ergebnisse als positives Praxisbeispiel

Maßnahmen:

  • Durchführung einer partizipativen Risiko- und Schutzanalyse zur Identifikation von Bedarfen in dem unmittelbaren Lebensumfeld der Kinder 
  • Etablierung einer kinderfreundlichen Umgebung
  • Stärkung der Beziehungs- und Erziehungskompetenzen von werdenden Eltern und Eltern mit Kindern 
  • Begleitung und Beratung des Unterkunfts- und Sozialmanagements
  • Förderung von unterkunftsspezifischen Kinderschutzkonzepten

Hintergrund des Projektes

Im Rahmen von Flucht können vielfältige psychosoziale Belastungen entstehen. Besonders betroffen sind hiervon Kinder und ihre Familien. Dazu zählt beispielsweise der Verlust von bisher bestehenden sozialen Netzwerken als auch familiärer Strukturen. Weitere multifaktorielle Belastungen, die nach der Flucht entstehen können, werden maßgeblich durch Wohnverhältnisse in Erstaufnahme oder Gemeinschaftsunterkünften bedingt. Hier spielen Faktoren wie beengte Wohnräume oder fehlende Rückzugsorte für Kinder eine zentrale Rolle.

Ein wesentlicher Bestandteil für den Schutz von Kindern ist die Gestaltung der Unterbringung. Diese hat einen erheblichen Einfluss auf die Entfaltung mit dem Ziel, ein geschütztes sowie gefördertes Aufwachsen zu ermöglichen. Eine längerfristige Überforderung von Kindern kann zu unterschiedlichen negativen Folgen führen. Neben Konzentrations- und Lernschwierigkeiten können sich Verhaltensauffälligkeiten bis hin zu posttraumatischen Belastungsstörungen ausbilden.

Die Ergebnisse des bereits durchgeführten Kooperationsprojektes „Kinderfreundliche Unterkunft“ mit dem Bezirksamt Hamburg Altona und der Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie Dr. M. Nitschke-Janssen untermauern die hohe Relevanz. Ferner wurde innerhalb des Projektes identifiziert, dass Fehlentwicklungen, zusätzlich akzentuiert durch fortlaufende Verunsicherungen infolge von Stresserleben und Gewalt umso schwerer wiegen, wenn Kinder mehrere Jahre in öffentlich-rechtlichen Unterbringungen leben. Das in dem Projekt gesammelte Erfahrungswissen und die praktische Anwendung zum präventiven Kinderschutz wurde auf Landesebene befördert. Anknüpfend daran werden innerhalb des Projektes zentrale Säulen für das gesunde Aufwachsen von Kindern bedarfsorientiert in weiteren Hamburger Unterkünften implementiert.

Unsere Projektziele

Mit diesem Projekt sollen Rahmenbedingungen geschaffen und gestärkt werden, die ein gesundes Aufwachsen von Kindern und ihren Familien in öffentlich-rechtlichen Unterbringungen ermöglichen.

Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf der Sicherstellung des präventiven Kinderschutzes. Dieses Ziel wird im Einklang mit dem Vorhaben des Kinderschutzreferats des Unternehmens Fördern & Wohnen, verwirklicht. Ebenfalls trägt das Projekt dazu bei, die UN-Kinderrechte auf Schutz, Gesundheit, Förderung und Teilhabe zu erfüllen. Dabei sollen Risikofaktoren sowie Schutzmechanismen in Hinblick auf mögliche Entwicklungsgefährdungen identifiziert werden. Ebenfalls sollen die Eltern bzw. Bewohner:innen in den öffentlich-rechtlichen Unterbringungen für diese Themen sensibilisiert werden. Ein weiteres Ziel ist Veröffentlichung der als ein Beispiel guter Praxis.

Was wir für den Projekterfolg tun

Um das Projekt „(Klein) Kinderfreundliche Unterkünfte“ erfolgreich durchzuführen, gilt es im ersten Schritt eine Bedarfsanalyse durchzuführen. Entsprechen werden partizipative Risiken und Schutzfaktoren identifiziert, um festzustellen, in welchen Orten der Unterkünfte sich Kinder und ihre Familien sicher oder unsicher fühlen. Das geschieht aus Sicht der Kinder selbst bzw. stellvertretend durch ältere Geschwister als auch durch Familien und die sie umgebende Personen. Der besondere Schwerpunkt wird hier auf die werdenden Mütter und Mütter mit Kleinkindern (0-3) Jahre gelegt. Diese Analyse bildet die Grundlage für die Umsetzung des „Vier-Säulen-Modells“.

Basierend auf den identifizierten Risiko- und Schutzfaktoren werden die Säulen bedarfsgerecht und unterkunftsspezifisch angepasst. Das geschieht im Konsortium zwischen Plan International, Dr. Meike Nitschke-Janssen und lokalen Partnerorganisationen:

Die erste Säule umfasst die Einrichtung und Schaffung eines sicheren und kinderfreundlichen Raumes für Kinder und ihre Familien in Abhängigkeit der baulichen Bedingungen. Es sollen Ausweichräume und räumliche Distanz zu den Familienzimmern bzw. der Wohnung geschaffen werden. Ebenfalls erfolgt die Einarbeitung einer pädagogischen Fachkraft, welche die Koordination zwischen Eltern und den Akteur:innen innerhalb der Unterstützungsangebote übernimmt. Im weiteren Verlauf wird ein Gesamtkonzept für die langfristige Nutzung des kinderfreundlichen Raumes konzipiert.

Um die elterlichen Kompetenzen und die Eltern-Kind-Bindungen zu stärken, werden Trainings durchgeführt. Auch finden die Eltern in der Unterkunft eine Anlaufstelle für kindesentwicklungsspezifische Beratung. Weitere Trainingseinheiten wie beispielsweise Erste Hilfe am Säugling und Kleinkind werden ebenfalls durchgeführt, um so einen vertrauten Umgang mit den kinderfreundlichen Räumen zu ermöglichen.

Zur Steigerung der Kindesentwicklung wird das Unterkunfts- und Sozialmanagement in Zusammenarbeit mit den zuständigen Akteur:innen für Kinderschutz beraten und begleitet. Dabei werden Möglichkeiten der Intervention zur Verbesserung der Entwicklungsbedingungen ermittelt und Ansätze für die praktische Umsetzung geplant.

Innerhalb der vierten Säule werden regelmäßig Rücksprachen gehalten, welche die Umsetzung von unterkunftsspezifischen Kinderschutzmaßnahmen zu den vorhandenen, auf die Situation von Kleinst- und Kleinkindern zugespitzte Gewaltschutzkonzepte fördert. Diese Absprache erfolgt unter anderen mit den Teamleitungen der Unterkünfte, den Kinderschutzreferent:innen sowie weiteren wichtigen Akteur:innen.

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Ein Kooperationsprojekt von Plan International Deutschland, der GM Jugendhilfe GmbH und Dr. M. Nitschke-Janssen in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt Wandsbek, Eimsbüttel, Mitte und Altona, Fördern & Wohnen und Trägern der Jugendhilfe