Stark in die Zukunft
Mit dem Projekt werden wir Kinder in der 3. und 4. Klasse unterstützen, ein besseres Verständnis für ihre mentale Gesundheit zu entwickeln. Ihr mentales Wohlbefinden und die Gemeinschafts-Resilienz sollen gestärkt werden. Das Projekt setzt an den aktuellen Forschungsergebnissen an und fördert das mentale Wohlbefinden sowie die Gemeinschafts-Resilienz von Kindern aus sozial benachteiligten Familien. Dafür werden Klassen aus Grundschulen mit sozialpädagogischem Förderbedarf ausgewählt. Wir wollen so nachhaltig zu einem stärkeren Klassenzusammenhalt und gegenseitiger Unterstützung der Kinder beitragen. So können sie sich sicher und unterstützt fühlen, wenn sie mit Herausforderungen umgehen.
Das Projekt in der Übersicht
Projekttitel:
Stark in die Zukunft - Förderung der mentalen Gesundheit von Kindern in Deutschland
Umsetzungspartner:
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
Projektregion:
Hamburg
Projektlaufzeit:
Mai 2024 – Mai 2027
Ziel:
- Stärkung der mentalen Gesundheit von Grundschulkindern in Hamburg
Maßnahmen:
- Ermittlung des Bedarfs im Bereich der mentalen Gesundheit von Kindern im Alter von acht bis elf Jahren
- Entwicklung von Lehr- und Lerninhalten für Schulungen, Workshops sowie der Sets mit Hilfsmitteln zur Stressbewältigung
- Durchführung der Schulungen von Lehr- und Fachkräften zu Grundlagen und Unterstützungsmöglichkeiten zur mentalen Gesundheit von Kindern
- Sensibilisierung der Erziehungsberechtigten zu mentaler Gesundheit bei Kindern und Aufklärung über Unterstützungsmöglichkeiten bei psychosozialen Belastungen ihrer Kinder
- Workshops für Kinder zu den Grundlagen ihrer mentalen Gesundheit und Stärkung ihrer Resilienz
Was wir für den Projekterfolg tun
Im ersten Schritt schauen wir uns die psychosoziale Bedarfslage von Kindern im Alter von acht bis elf Jahren genau an. Wir gehen der Frage nach, welche besonderen Belastungen Kinder aus sozial benachteiligten Familien haben und welche Unterstützung in diesem Alter besonders wichtig ist. Wir untersuchen welche Faktoren besonders hilfreich sind, um Kinder zu stärken mit schwierigen Lebenssituationen besser um-zugehen und wie der Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung in der Klasse gestärkt werden kann. Im Rahmen spielerischer Methoden und Fokusgruppendiskussionen werden Lehrkräfte und Kinder die Bedarfserhebung direkt eingebunden.
Im zweiten Schritt des Projekts entwickeln wir die Lehr- und Lerninhalte für die Schulungen und Workshops sowie die Bestandteile der Sets zur Stressbewältigung. Hierfür werden die Erfahrungswerte von Expert:innen, wie zum Beispiel Schulpsycholog:innen und Materialien aus bestehenden Schulprojekten, miteinbezogen. Dabei legen wir besonderen Wert auf eine kultur- und gendersensible sowie kindgerechte und mehrsprachige Aufbereitung. Durch die Entwicklung der Sets zur Stressbewältigung sollen den Kindern unterstützende und stärkende Ressourcen an die Hand gegeben werden, um herausfordernde Phasen oder belastende Situationen erfolgreich bewältigen zu können. Jedes Kind wird sein eigenes Set mit bedarfs- und altersgerecht zugeschnittenen Materialien und Informationen erhalten. Dazu gehören unter anderem beruhigende Spielzeuge und Gegenstände, die dabei helfen, Stress abzubauen und die Konzentration zu steigern.
An zwei Schulen führen wir eine Pilotierung des Projekts durch. In dieser Phase werden die Rückmeldungen der Kinder und Lehrkräfte stetig in die Workshopinhalte und in die Materialien einfließen. Die Kinder werden bei der Zusammenstellung der Sets beraten und mitentscheiden. Zudem wird die finale Benennung der Sets mit Hilfsmitteln zur Stressbewältigung durch die Kinder erfolgen. Dieses Vorgehen ist Teil unserer partizipativen Projektarbeit, wodurch die Teilhabe und das Gefühl der Selbstwirksamkeit von Kindern gestärkt werden.
Wir schulen die Lehrkräfte der teilnehmenden Klassen an den sechs Schulen. Inhalte der Schulungen sind beispielsweise frühzeitiges Erkennen von auffälligem Verhalten, Grundlagen zu Emotionsregulation bei Kindern und Kennenlernen von Hilfestrukturen, wie Beratungsstellen. Auch vernetzen wir die Lehrkräfte mit sozialpädagogischem und schulpsychologischem Fachpersonal und führen Schulungen zu den Materialien und Sets mit Hilfsmitteln zur Stressbewältigung durch. An den Workshops nehmen circa 112 Lehrkräfte teil. Nach den Schulungen der Lehrkräfte werden die Erziehungsberechtigten miteinbezogen. Die Projektinhalte werden bei Elternabenden vorgestellt. Zudem geben wir den Erziehungsberechtigten Informationsmaterial an die Hand. Anschließend finden die Workshops zu dem Thema mentale Gesundheit in den Klassen statt. Dort erlernen die Schüler:innen Achtsamkeitsübungen, aber auch, wie sie Stressfaktoren identifizieren und damit umgehen können. Wir planen eine Teilnahme von 1.008 Kinder an den Workshops. Die Stärkung der Lehrkräfte und Kinder basiert auf der erprobten „Garten Methode“ für Gemeinschaftsresilienz von CORESZON. Dabei lernen Lehrkräfte und Kinder praktisches Werkzeug kennen, wie sie sich selbst und andere vor Stress-Überlastung schützen können.
Sofern die zeitlichen Kapazitäten der Schulen es ermöglichen, werden wir an den Schulen jeweils einen Projekttag organisieren. Zum Projektende stärken wir im Rahmen eines Fachgesprächs mit ungefähr 60 Teilnehmenden die öffentliche Präsenz und den Fachdiskurs für das Thema mentale Gesundheit von Kindern. Darüber hinaus werden Erkenntnisse über Beiträge in den sozialen Medien und die Verbreitung der Projektergebnisse in relevanten Fachnetzwerken und in Kooperation mit relevanten Stellen, unter anderem der Schulbehörde, veröffentlicht.
Wir überprüfen regelmäßig die Projektziele und Wirksamkeit der Projekte durch Auswertung der Projektmaßnahmen und -ergebnisse. Projektziele und dazugehörige Indikatoren wurden definiert, um die Fortschritte des Projektes transparent und kontinuierlich zu verfolgen. Für die Bewertung der Wirkung der Projektaktivitäten auf die Schüler:innen und Lehrkräfte, entwickeln wir Evaluationsinstrumente. Zudem wird in einer Pilotphase überprüft, wie gut die Workshopmethoden und -materialien von den Kindern angenommen werden und wo eventuell Anpassungen erforderlich sind. Nach Abschluss der Pilotphase ist eine Wirkungsanalyse des Gesamtprogramms über den Zeitraum von jeweils einem Schuljahr geplant. Im Rahmen dieser Wirkungsmessung analysieren wir, inwieweit ein Bewusstsein und konkrete Handlungskompetenzen der Schüler:innen und Lehrkräfte im Bereich mentale Gesundheit von Kindern gestärkt wurden.
Gefördert durch Stiftung Hilfe mit Plan - In Kooperation mit CORESZON – ein Präventionsprogramm am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
CORESZON ist ein Präventionsprogramm, das an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) entwickelt wurde. CORESZON steht für Community Resilience Network und vermittelt praktische Wissenschaft und Tools zur Förderung von mentalem Wohlbefinden. Unser Schwerpunkt liegt auf der Stärkung von Familien und Teams, die unter Stressbelastung leben und arbeiten. Wir arbeiten hauptsächlich im sozialen Bereich. Wir glauben, dass es für die ganze Gesellschaft gut ist, wenn die Fürsorge für mentales Wohlbefinden genauso selbstverständlich wird wie Zähneputzen!