Kinder vor Malaria schützen
Die Vereinten Nationen melden Erfolge im Kampf gegen Malaria. Weltweit sterben deutlich weniger Menschen an dieser Krankheit als noch vor 20 Jahren – jedoch steigt die Zahl der Todesfälle zuletzt wieder an. Malaria bedroht weiterhin Millionen Menschen, vor allem in Afrika und im Besonderen Kinder unter fünf Jahren und Schwangere.
Die Verbreitung von Malaria
Malaria wird durch den Stich der weiblichen Anopheles-Mücke übertragen, dies geschieht überwiegend in der Dämmerung und während der Nacht.
Die Verbreitung von Malaria hängt somit von der geographischen Verbreitung der Anopheles-Mücke ab. Im tropischen Afrika ist das Malariarisiko am größten, insbesondere in den Ländern südlich der Sahara. Auch in asiatischen Ländern ist Malaria verbreitet, unter anderem in Indien, Pakistan, Thailand, Kambodscha, Laos, Vietnam, den Philippinen und Indonesien. Vor allem zu Beginn der Regenzeit steigt das Risiko stark an. Am ausgeprägtesten ist es dann zur Mitte und zum Ende der Regenzeit. Die Mücken benötigen für die Eiablage ruhige Gewässer in einer warmen und feuchten Umgebung. Durch die wolkenbruchartigen Regenfälle bilden sich am Boden Wasserlachen, die ideale Brutstätten sind.
Malaria ist die häufigste Tropenerkrankung, an der nach Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 2021 weltweit etwa 247 Millionen Menschen erkrankten. Es werden drei Arten der Malaria unterschieden:
Malaria Tropica: Sie ist die gefährlichste Form und kommt am häufigsten im südlichen Afrika vor (ca. 90 Prozent aller Fälle). Unbehandelt führt sie in 30 Prozent der Fälle zum Tod.
Malaria Tertiana: Sie verläuft selten tödlich, führt aber zu starken Beeinträchtigungen des Gesundheitszustandes.
Malaria Quartana: Diese Variante gilt als die mildeste Form der Malaria.
Sterbefälle durch Malaria
Laut WHO starben 2021 geschätzt 619.000 Menschen an Malaria, etwa 80 Prozent von ihnen waren Kinder unter fünf Jahren. Durch Mangel- und Fehlernährung ist das Immunsystem junger Kinder derart geschwächt, dass sie an den Folgen von hohem Fieber und Erbrechen oder anderen Folgeerkrankungen, wie multiplem Organversagen, sterben.
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Die Symptome von Malaria
Typisch für die Malaria Tropica ist ein unregelmäßiger Fieberverlauf mit sehr hoher Temperatur, während bei anderen Malariaformen Fieberschübe in regelmäßigen Abständen auftreten. Ein solcher Schub kostet bis zu 5.000 Kalorien. Dies kann zu lebensbedrohender Erschöpfung der Energiereserven der Patient:innen führen. Zum Krankheitsbild der Malaria gehören neben Fieber ein geschwächtes Körpergefühl, Kopf- und Gliederschmerzen sowie eine ausgeprägte Vergrößerung der Milz. Die Inkubationszeit kann, je nach Malariatyp, zwischen einer und mehreren Wochen oder Monaten liegen.
Schutz vor der Tropenkrankheit
Seit Oktober 2021 empfiehlt die WHO bei Kindern in Risikogebieten den Einsatz eines Impfstoffs gegen Malaria. Die wichtigsten Prophylaxemaßnahmen für Menschen im Verbreitungsgebiet der Anopheles-Mücke sind nach wie vor das Trockenlegen von Pfützen und die Vermeidung von herumliegendem Müll sowie das konsequente Schlafen unter Moskitonetzen. Diese sind noch effizienter, wenn sie mit Insektiziden behandelt sind.
Darüber hinaus empfiehlt die WHO, die Wände von Innenräumen ebenfalls mit Insektiziden zu besprühen. Dagegen ist die Vorbeugung von Malaria mithilfe von Tabletten nur für einen begrenzten Zeitraum geeignet und kommt somit nur für Schwangere und Tourist:innen infrage.
Auch ist die Verfügbarkeit von Schnelltests wichtig, um unterscheiden zu können: Handelt es sich um Malaria oder ist es ein durch eine andere Erkrankung hervorgerufenes Fieber? Schließlich würde die sofortige Verabreichung eines Malariamittels bei jedem Fieberschub Resistenzen fördern. Im Krankheitsfall ist eine gute medizinische Versorgung und der Zugang zu Anti-Malaria-Medikamenten entscheidend.
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Das macht Plan International
Wir verteilen in den betroffenen Gebieten unserer Programmländer imprägnierte Moskitonetze an die Familien. Ein wichtiger Teil unserer Arbeit sind bewusstseinsbildene Maßnahmen und Aufklärung über Malaria. So geben wir Workshops für Gesundheitshelfer:innen, Lehrkräfte und Familien zu den Ursachen von Malaria und klären mithilfe von Theaterstücken über vorsorgende Schutzmaßnahmen auf. Auch Schulen werden miteinbezogen, indem das Thema zum Beispiel in Gesundheitsclubs behandelt wird. Zusammen mit den Schulkindern finden Begehungen des Schulhofs statt. Es wird geprüft, wo Plätze sind, an denen Mücken gute Bedingungen vorfinden, um sich zu vermehren, sodass solche Stellen anschließend mithilfe der Kinder beseitigt werden können.
Schutz vor Malaria in Uganda
In unserem Projektgebiet Kamuli haben wir 68.000 Schnelldiagnose-Tests zur Erkennung von Malaria zur Verfügung gestellt und mehr als 90.000 Tabletten zur Malaria-Behandlung bereitgestellt. Mehr als 22.000 an Malaria erkrankte Kinder unter fünf Jahren wurden mit Medikamenten behandelt.
Im Rahmen unserer Arbeit fördern wir auch den Bau von Trinkwasser- und sanitären Anlagen. Wir organisieren Schulungen zur fachgerechten Lagerung von Trinkwasser, wie das Abdecken von Wasserbehältern und das Sauberhalten von Wasserquellen und Teichen. Die Familien erfahren hier ebenso, wie gefährlich Wasserlachen und Unrat in der Nähe ihrer Häuser sein können. Denn auch Müll birgt durch kleine Wasseransammlungen ein hohes Brutstättenrisiko. Teilweise ist die Trockenlegung von Tümpeln und Kleingewässern notwendig, um den Anopheles-Mücken die Grundlage gänzlich zu entziehen. Mit dem Bau von Gesundheitsstationen sowie Fortbildungen für Ärzt:innen und Pflegepersonal verbessern wir gezielt den Gesundheitsdienst. Durch Aufklärungskurse für Mütter sind diese in der Lage, Erkrankungen ihrer Kinder früh zu erkennen und entsprechend zu handeln.