Kinderarbeit einfach erklärt
Kinderarbeit gibt es in vielen Ländern auf der Welt, besonders in armen Ländern in Afrika, Asien sowie in Mittel- und Südamerika. Doch was bedeutet Kinderarbeit eigentlich? Plan International erklärt, was dahinter steckt.
Von Kinderarbeit sprechen wir, wenn Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren viel zu schwere Aufgaben erledigen müssen. Oder sie müssen viel zu lange am Tag arbeiten und können dann nicht mehr zur Schule gehen. Manche dieser Kinder bekommen noch nicht einmal Geld für diese Arbeit. Oft sind es Arbeiten, für die die Kinder noch zu jung sind. Oder es ist besonders gefährlich und hat schlimme Folgen für die Gesundheit der Kinder.
Besonders häufig kommt Kinderarbeit in Afrika, Asien und Lateinamerika vor. Weltweit sind rund 160 Millionen Kinder im Alter von 5 bis 17 Jahren Opfer von Kinderarbeit. In Deutschland und in vielen anderen Ländern ist Kinderarbeit verboten. Doch leider gibt es viele Länder, in denen die Menschen Kinderarbeit als normal ansehen.
Oft können Kinder durch ihre Arbeit nicht zur Schule gehen und haben kaum Zeit, sich auszuruhen oder zu spielen – obwohl das ein Kinderrecht ist. Mädchen und Jungen brauchen Zeit, um zu lernen und Spaß zu haben. Diese Chance haben arbeitende Kinder weltweit nicht.
Kinder und Jugendliche dürfen natürlich manche Aufgaben übernehmen, die ihnen nicht schaden. Denn gewisse Aufgaben helfen den Kindern dabei, sich zu entwickeln und zu lernen. Diese Aufgaben dürfen aber gewisse Grenzen nicht überschreiten. Erlaubt sind zum Beispiel allgemeine Aufgaben im Haushalt, wie aufräumen, abwaschen oder den Müll rausbringen. Diese kleinen Arbeiten im Haushalt unterschieden sich klar von Kinderarbeit.
Was sind Kinderrechte?
Die Kinderrechte wurden von fast allen Ländern auf der Welt anerkannt und in einem Vertrag aufgeschrieben. Der Vertrag heißt Übereinkommen über die Rechte der Kinder, auch Kinderrechtskonvention genannt.
Die Gemeinschaft der Länder, die diesen Vertrag unterschrieben hat, nennt sich Vereinte Nationen.
Alle Länder versprechen mit ihrer Unterschrift auf diesem Vertrag, dass sie sich für die Umsetzung und für den Schutz der Kinderrechte weltweit einsetzen.
Was sind die Folgen von Kinderarbeit?
Viele Kinder und Jugendliche weltweit müssen auf dem Feld arbeiten. Dort arbeiten sie manchmal bis zu 14 Stunden am Tag. Das ist für sie vor allem körperlich sehr anstrengend. Manche Kinder leisten Kinderarbeit den ganzen Tag in Minen unter der Erde – sie sehen am Tag nicht einmal die Sonne.
Das sind sehr gefährliche Arbeiten. Viele Mädchen und Jungen sowie ihre Familien wissen nicht, was die Konsequenzen von dieser gefährlichen Arbeit sind. Denn diese Arbeiten können schlimme Folgen für die Gesundheit der arbeitenden Kinder haben.
Oft tragen die betroffenen Kinder schwere Lasten, atmen gefährlichen Staub ein oder kommen mit giftigen Stoffen in Berührung. Dadurch werden sie zum Beispiel öfter und länger krank. Die Kinderarbeit beeinflusst so das ganze Leben der Mädchen und Jungen.
Warum arbeiten Kinder?
Es gibt einen großen Grund für Kinderarbeit: Armut. Armut allgemein bedeutet, nicht genug von etwas zu haben. Zum Beispiel nicht genug Geld oder nicht genug Essen. Viele Kinder arbeiten, weil ihre Eltern nicht genug Geld verdienen, um die Familie zu ernähren.
Die Millionen Kinder, die arbeiten müssen, können nur selten eine Schule besuchen. Wenn sie etwas Zeit für die Schule haben, sind sie so erschöpft und müde, dass sie sich nicht konzentrieren können. Das hat schlimme Folgen: Millionen Kinder können nicht lesen, nicht schreiben und nicht rechnen.
So werden sie später keinen guten Beruf finden, um mehr Geld zu verdienen. Wenn sie erwachsen sind und Kinder bekommen, sind sie dort, wo ihre Eltern waren: Sie haben zu wenig Geld, um für die Familie Essen zu kaufen oder Kleidung. Dann müssen ihre Kinder auch wieder arbeiten. Und so wiederholt es sich und diese Menschen leben immer in Armut. Es ist ein gefährlicher Kreislauf.
Kriege oder bewaffnete Konflikte und Naturkatastrophen wie Überschwemmungen oder Waldbrände machen die Situation für Familien noch schlimmer. Oft verlieren sie ihr zu Hause oder müssen in ein anderes, fremdes Land flüchten. Dort ist es für sie sehr schwer, einen Beruf zu finden und Geld zu verdienen. Die Kinder können nur selten zur Schule gehen.
Was kann ich gegen Kinderarbeit tun?
Wenn man etwas gegen Kinderarbeit tun will, muss man allen Erwachsenen klarmachen, dass Schule sehr wichtig ist. Dort können die Kinder etwas lernen und so später einen guten Beruf ausüben.
Wir von Plan International zeigen Kindern und ihren Familien, wie wichtig der Schulbesuch für Kinder ist. Außerdem erklären wir, wie gefährlich Kinderarbeit für die Gesundheit ist. Den Eltern helfen wir, damit sie mehr Geld verdienen und nicht mehr in Armut leben müssen. Dann müssen die Kinder nicht arbeiten und können in die Schule gehen und lernen.
So möchten wir Mädchen und Jungen vor Kinderarbeit schützen und deutlich machen, wie gefährlich Kinderarbeit ist und welche Folgen sie haben kann.
Unsere Arbeit in Bildern
Quiz: Alles verstanden?
Welche Auswirkungen kann Kinderarbeit auf Mädchen und Jungen haben?
- A: Aufgrund des fehlenden Schulbesuches können Mädchen und Jungen nicht lesen oder schreiben.
- B: Die Kinder wachsen durch Kinderarbeit schneller.
- C: Mädchen und Jungen bringen durch Kinderarbeit ihren Eltern das Handwerk bei, was sie bei ihrer Arbeit gelernt haben.
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