
5 Fakten über Malaria
Der Welt-Malaria-Tag am 25. April macht jährlich auf die Gefahren der Tropenkrankheit aufmerksam, auf ihre Bekämpfung und Prävention. Der Welt-Malaria-Bericht der Weltgesundheitsorganisation WHO von 2024 macht die Ernsthaftigkeit der Erkrankung deutlich: Darin steht, dass es im Jahr 2023 global zu schätzungsweise 263 Millionen Malariafällen kam, wovon 597.000 tödlich endeten. Doch es gibt Hoffnung: Obwohl sich 2023 etwa 11 Millionen mehr Menschen infiziert haben, blieb die Anzahl der Todesfälle nahezu gleich.
Die weltweiten Maßnahmen zur Behandlung und Eindämmung der Krankheit zeigen also Wirkung. Auch Plan International engagiert sich im Kampf gegen Malaria. Die Plan Post-Redaktion hat fünf Fakten über die Tropenkrankheit zusammengestellt und erklärt, welche Unterstützungsarbeit die Kinderrechtsorganisation leistet.

Der afrikanische Kontinent trägt die Hauptlast der Krankheit.

1. Malaria tritt in verschiedenen Formen auf
Malaria – früher auch „Wechselfieber“ genannt – tritt in drei Formen auf: Malaria tropica, Malaria tertiana und Malaria quartana. Übertragen an den Menschen werden sie alle von der weiblichen Mücke der Gattung Anopheles.
Bei betroffenen Personen treten immer Fieberschübe auf, bei der gefährlichsten Form – der Malaria tropica – sind diese Schübe unregelmäßig. Sie tritt vor allem in Afrika, aber auch in Teilen Asiens und Lateinamerikas auf. Weitere Symptome sind unter anderem: Kopf- und Gliederschmerzen sowie Abgeschlagenheit. Wichtig: Wer sich in einem Malaria-Risikogebiet aufgehalten hat und sich krank fühlt, sollte umgehend medizinischen Rat einholen.
2. Es gibt Fortschritte im Kampf gegen Malaria
In den letzten 20 Jahren hat sich einiges getan: Bis November 2024 wurden 44 Länder von der WHO als malariafrei zertifiziert. Auch die Sterblichkeitsrate ist seit 2015 in der afrikanischen Region um 15 Prozent gesunken.
Jedoch hat auch hier die Covid-19-Pandemie zuletzt für einen Rückschlag gesorgt: In den ersten beiden Pandemie-Jahren stiegen sowohl die Malariafälle als auch die Todesfälle im Vergleich zu den Vorjahren deutlich an. Der afrikanische Kontinent trägt nach wie vor die Hauptlast der Krankheit. 2023 verzeichnete die WHO noch immer 30.000 Todesfälle mehr als noch vor Beginn der Pandemie – der Großteil von ihnen waren Kinder unter fünf Jahren.
3. Das wichtigste Mittel bei der Prävention von Malaria
… sind mit Insektiziden imprägnierte Moskitonetze. Sie sind besonders wirksam – weil sie die Mücken fernhalten. Die Malaria übertragenden Moskitos stechen, bis auf wenige Ausnahmen, vor allem nachts.
Jedoch: Die Mücken haben Resistenzen entwickelt. Wichtig ist daher zu beachten, welche Resistenzen in welchen Gebieten herrschen, um das richtige Mittel gegen die Mücken zu wählen. Da Mückenstämme lokal existieren, können sich die Resistenzen je nach Gebiet unterscheiden.
4. Es gibt eine Impfung gegen Malaria für Kinder
2021 wurde erstmals ein Impfstoff für den breiten Einsatz für Kinder in Afrika südlich der Sahara und anderen Malaria-Gebieten von der WHO empfohlen. Der Impfstoff, der auch „Mosquirix“ genannt wird, wirkt gegen die schwerste und tödlichste Form von Malaria – allerdings nur zu 30 Prozent.
Seit 2023 empfiehlt die WHO einen zweiten Impfstoff – „R21/Matrix-M“. Dieser soll Malariafälle innerhalb von einem Jahr um 75 Prozent reduzieren. Beide Impfstoffe sind für Kinder konzipiert, da diese am stärksten gefährdet sind. Impfungen sind aber nur ein Teil eines umfassenden Maßnahmenpakets gegen Malaria, denn auch der Einsatz von Moskitonetzen, Insektiziden und Aufklärungskampagnen ist essenziell, um die Krankheit langfristig zu bekämpfen.


5. Der Klimawandel beeinflusst die Verbreitung von Malaria
Steigende Temperaturen ermöglichen es den Anopheles-Mücken, in bisher kühleren Regionen zu überleben und sich fortzupflanzen. Veränderte Niederschlagsmuster und erhöhte Luftfeuchtigkeit schaffen zudem ideale Brutbedingungen für Mücken. Mit der Zunahme stehender Gewässer – herbeigeführt durch Überschwemmungen oder Starkregenfälle, aber auch durch mit Müll verstopfte Flüsse – steigt auch das Übertragungsrisiko.
Im Norden Kenias beispielsweise stiegen die Malariafälle zwischen 2015 und 2020 um das Drei- bis Vierfache an. Neben den klimatischen Veränderungen bedingt durch den Klimawandel trugen hier auch Veränderungen in der Landnutzung und Abholzung zu diesem Anstieg des bei. Das ergab eine Studie des Schweizerischen Tropeninstituts und der Universität Basel in Zusammenarbeit mit dem Medizinischen Forschungsinstitut Kenia. Verbesserte Infrastruktur, stärkere Urbanisierung sowie bessere Gesundheitsversorgung und Präventionsmaßnahmen führen laut der Studie andernorts jedoch zu einem Rückgang der Krankheitsfälle.


Wie hilft Plan International im Kampf gegen Malaria?
In betroffenen Programmländern verteilt Plan imprägnierte Moskitonetze an Familien. Das spielt auch bei der humanitären Hilfe eine große Rolle. An die Familien in Myanmar etwa werden in Folge des Erdbebens aktuell solche Netze ausgegeben.
Wichtig ist zudem die Aufklärung über Malaria. Speziell von Plan geschulte Gesundheitshelfer:innen aus den betroffenen Gemeinden besuchen die Menschen zuhause, können Verdachtsfälle von Malaria diagnostizieren und in einfachen Fällen direkt behandeln. Schwere Fälle werden an das nächstgelegene Gesundheitszentrum überwiesen.
In Guinea und Uganda stellt Plan Schnelldiagnose-Tests zur Erkennung von Malaria sowie präventive Medikamente für Kinder unter fünf Jahren zur Verfügung. In Simbabwe setzen sich Kinder zu Hause und in ihren Gemeinden für wirksame Maßnahmen gegen die Krankheit ein. Die Schulclubs zerstören Mücken-Brutstätten – etwa durch Abdecken offener Gruben – und engagieren sich für die ordnungsgemäße Verwendung von Moskitonetzen und traditioneller Mückenschutzmittel.

Durch den Bau von Trinkwasser- und sanitären Anlagen sowie Gesundheitsstationen trägt Plan in verschiedensten Projektländern dazu bei, dass Kinder und ihre Familien sich besser vor Malaria schützen können. Auch Schulungen zum richtigen Umgang mit Wasser, Hygiene und Umwelt spielen eine wichtige Rolle.
Ein aktuelles Projekt in Ghana etwa soll den Zugang zu Wasser und Sanitäranlagen in 20 Gemeinden und Schulen der Regionen Oti und North East verbessern. In Togo begegnet Plan den lokalen Herausforderungen mit einer mobilen Klinik sowie frühkindlicher Bildung. In Kindergärten wird das Wissen über Malaria bereits an die Kleinsten herangetragen und Schulungen für Eltern helfen dabei, dieses Wissen in den Familien zu verankern.
Dieser Artikel basiert auf dem Text zum Welt-Malaria-Tag 2024 und wurde an einigen Stellen aktualisiert und gekürzt. Hier geht es zur ersten Version.