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Insgesamt neun Länder im südlichen Afrika sind von der Hungerkrise betroffen. ©Plan International
Insgesamt neun Länder im südlichen Afrika sind von der Hungerkrise betroffen. ©Plan International
21.01.2020 - von Antje Schröder

Hungerkrise im südlichen Afrika

Plan International unterstützt Familien in Simbabwe, Malawi, Mosambik und Sambia

Viele Menschen im Süden Afrikas leiden unter den verheerenden Folgen von Naturkatastrophen und Klimawandel. Die schlimmste Dürre seit 35 Jahren, die Wirbelstürme Idai und Kenneth sowie Überschwemmungen haben die Ernten in einer Region vernichtet, die von der kleinbäuerlichen Landwirtschaft abhängig ist. Rund 45 Millionen Menschen in neun Ländern sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Die Situation in Simbabwe hat sich in den letzten Monaten erheblich verschlechtert und ist äußerst prekär: Die Hälfte der Bevölkerung - eine Rekordzahl von 7,7 Millionen Menschen - ist vom Hunger bedroht. Um die Wirtschaft des Landes steht es schlecht: Der Strom ist rationiert, Bargeld knapp und die Preise für Benzin und Lebensmittel sind explodiert. Nun kommen die Dürre und Ernteausfälle hinzu. Aufgrund des Inflationsdrucks können sich viele Familien keine Grundnahrungsmittel wie Mais, Brot, Zucker und Speiseöl mehr leisten. In einer Befragung gaben 53 Prozent der Haushalte in Harare an, dass sie nicht in der Lage sind, die Schulgebühren zu zahlen.

Plan International hat ein umfassendes Hilfsprogramm sowohl für ländliche als auch städtische Gemeinden in Simbabwe entwickelt. Mit dem World Food Programme wird zum Beispiel die flächendeckende Ernährung von Kindern zwischen 6 und 23 Monaten in allen 31 Bezirken des Distrikts Mutasa gewährleistet. In den Distrikten Epworth (Harare), Tsholotsho und Bulilima unterstützt das lokale Plan-Team 12 Schulen, 1.200 gefährdete Mädchen, junge Frauen und ihre Kinder werden mit regelmäßigen Mahlzeiten versorgt und unterrichtet. Im Distrikt Chiredzi entstehen ein zehn Hektar großes Bewässerungssystem, ein Garten und eine Vermehrungsfläche für Saatgut sowie eine Viehkoppel, die die Ernährung von 5.500 Menschen nachhaltig verbessern sollen.

Im Nachbarland Sambia benötigen 2,3 Millionen Menschen Lebensmittelhilfe. Während die Bauern im Süden und Westen seit vier Jahren unter mangelnden Niederschlägen leiden, kämpfen die Familien im Nordosten mit Sturzfluten. Schädlingsbefall und Ausbrüche von Viehseuchen haben die Lage weiter verschlimmert. Die Krise ist so schwerwiegend, dass das Land - normalerweise ein Getreideexporteur - ein Verbot für Maisexporte erlassen hat.

Mit Beginn des neuen Schuljahres Ende Januar wird Plan International ein Schul-Ernährungsprogramm in 13 Distrikten Sambias umsetzen. Wegen der Hungerskrise gehen immer mehr Kinder nicht zur Schule. Insbesondere Mädchen kommen nicht zum Unterricht, weil sie ihre Familien bei der Suche nach Nahrung und Wasser unterstützen oder durch Arbeit zum Haushaltseinkommen beitragen müssen. 75 Prozent der Kinder in Sambia versäumten seit Oktober 2019 zwei- bis dreimal pro Woche die Schule.

Auch große Teile von Mosambik haben sich in Hungerregionen verwandelt, rund zwei Millionen Menschen haben nicht genügend zu essen. Plan International wird sich in den Distrikten Panda und Buzi mit Hilfsmaßnahmen in den Bereichen Bildung und Kinderschutz sowie in der Ausbildung und wirtschaftlichen Stärkung der Jugend engagieren. Um die Ernährungssicherheit in den trockenen Regionen zu verbessern, werden neue Methoden der Landwirtschaft vermittelt und der Anbau dürreresistenter Pflanzen gefördert.

In Malawi ist die Zahl der von Hunger betroffenen Menschen in den letzten Monaten auf über 1,8 Millionen gestiegen. Plan International wird in seinen vier Programmgebieten vor Ort ab Februar so genannte Cash Voucher verteilen, mit denen notleidende Haushalte Mais, Hülsenfrüchte und Speiseöl erhalten. Im Fokus unserer Arbeit steht neben der kurzfristigen Ernährungssicherung auch die Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung gegenüber Katastrophen und Förderung der landwirtschaftlichen Entwicklung.

Nothilfe-Maßnahmen im südlichen Afrika und anderen Plan-Programmländern werden über den Nothilfe-Fonds finanziert.

Hier können Sie den Nothilfe-Fonds unterstützen:

Plan International Deutschland e.V.

Bank für Sozialwirtschaft

IBAN: DE92251205100009444933

BIC: BFSWDE33HAN

Stichwort: Nothilfe-Fonds

Aktuelle Informationen zur Lage im südlichen Afrika finden Sie hier.