Die Integration von Menstruationsgesundheit und -hygiene in unsere Projekte ist unerlässlich für die Rechte von Kindern und die Gleichberechtigung von Mädchen. Unsere Arbeit in diesem Bereich konzentriert sich auf drei Kernbereiche: Aufklärung und Sensibilisierung, Unterstützung beim Zugang zu Menstruationsprodukten und die Verbesserung des Zugangs zu (sauberen) Toiletten und Sanitäreinrichtungen. Auf dieser Schwerpunktseite geben wir Einblicke in die Lebensrealität von Mädchen und jungen Frauen in unseren Programmländern in Afrika, Asien und Lateinamerika in Bezug auf die Menstruation. Wir zeigen, wie die Periode Mädchen davon abhalten kann, ihr Recht auf Bildung wahrzunehmen. Die erste Blutung kann für viele auch das Ende der Kindheit bedeuten, was Folgen für die betroffenen Mädchen mit sich bringt. Auch die Auswirkungen des Klimawandels können die Hygienemöglichkeiten während der Menstruation negativ beeinflussen. Außerdem werfen wir einen Blick auf die besondere Situation von Mädchen und Frauen, die vor Krisen und Katastrophen auf der Flucht sind.
Begleitend zu den Ergebnissen unserer repräsentativen Befragung in Deutschland von 2022, die hier einzusehen ist, lassen wir in diesem Magazin-Schwerpunkt außerdem Prof. Dr. med. Sylvia Mechsner, Endometriose-Expertin an der Charité Berlin, sowie zwei unserer „Young Voices“ aus dem Jugendbeirat von Plan International und Plan-Botschafterin und Sportlerin Sophie Wachter zu Wort kommen. Wir haben zudem mit nicht-binären und trans Personen, die menstruieren, darüber gesprochen, vor welchen besonderen Herausforderungen sie mit ihrer Periode stehen.
Der Beginn der Menstruation ist ein wichtiger Moment im Leben eines Mädchens.Er kann mit positiven wie negativen Gefühlen und Erfahrungen verbunden sein. Als Organisation, die sich für die Rechte von Kindern und die Gleichberechtigung von Mädchen einsetzt, ist es Plan International wichtig, Barrieren und Ungleichheiten im Zusammenhang mit der Menstruation zu beseitigen. Menstruierende sollten frei von Stigmatisierung und Zwängen leben können.
Im Rahmen unserer Auseinandersetzung mit dem Thema sahen wir in Befragungen in anderen westlichen Ländern vermehrt Hinweise darauf, dass es auch in Deutschland signifikante Herausforderungen im Bereich Menstruation geben könnte. Um die Situation besser zu verstehen und Herausforderungen entsprechend adressieren zu können, ließ Plan International Deutschland eine repräsentative Umfrage durchführen. Die Ergebnisse des Berichts, der in Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Organisation WASH United entstanden ist, liefern erstmals umfassende Erkenntnisse zur Menstruation hierzulande – und zeigen: Auch Deutschland ist noch weit davon entfernt, eine vorurteilsfreie, aufgeklärte und periodenfreundliche Gesellschaft zu sein. Die Befragung sowie aus den Ergebnissen abgeleitete Forderungen wurden am 23. Mai – im Vorfeld des Menstrual Hygiene Day (Weltmenstruationstag) am 28. Mai – veröffentlicht und können hier (deutsche Version und englische Version) eingesehen werden.